Steinpapier
Steinpapier ist ein Bedruckstoff, der aus ca. 80 Gewichtsprozenten bzw. 60 Volumenprozenten aus Kalziumkarbonat (Kalkstein) und ca. 20 Gewichtsprozenten bzw.ca. 40 Volumenprozenten Polyethylen-Harz (HDPE) als Bindemittel hergestellt wird. Als Ausgangsstoff für die Herstellung werden normalerweise nicht verwertbare Kalksteinpartien aus bestehenden Kalksteinbrüchen verwendet, die zu einem feinen Pulver aufgemahlen werden.
Aufgrund der Zusammensetzung ist die Dichte etwa 60 % höher als die von Papier. In Druckereien wird Steinpapier gewöhnlich in der 144- und 420-g/m²-Grammatur verwende Steinpapier.
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Produkteigenschaften von Steinpapier
Steinpapier ist öl- und wasserresistent, lebensmittelecht, antistatisch, schwer entflammbar, nicht körnig und reißfest. Der Kunststoffanteil verbrennt mit sauberer Flamme ohne zu rußen, als Asche verbleibt Kalziumkarbonat. Steinpapier besitzt eine glatte Oberfläche: Es hat etwa die Eigenschaften von beschichtetem Papier und lässt sich im Offsetdruck bedrucken. Es ist waschmaschinenfest
Gewöhnlich wird Steinpapier in den Grammaturen 144 g/m² und 420 g/m³ verwendet.
Nachteilig ist durch die Materialzusammensetzung, dass Steinpapier in Standard Digitaldruck (Heissfixierung) nicht bedruckt werden kann.
Es eignet sich für Tintenstrahl- und Festtintendrucker. Das Trägermaterial Polyethylen beginnt sich ab 65 °C thermisch zu deformieren. Die hohen Temperaturen in den Fixiereinheiten von Laserdruckern/-kopieren stellen demzufolge ein Problem dar, und Steinpapiere sind derzeit nicht für diesen Einsatz geeignet.
WUSSTEN SIE SCHON?
Die Verwendung von mineralischen Werkstoffen zur Herstellung von Druckerzeugnissen geht auf Alois Senefelder zurück, der 1819 ein Patent für ein „Steinpapier“ erhielt, das er oberflächlich mit Gips- und Kalkmehl, Ton, Ölen und Metalloxiden vergütete. Dieses Papier erwies sich als wenig alltagstauglich. Ende des 19. Jahrhunderts wurden mehrere Patente für Steinpapiere verliehen, bei denen Karton mit einer Mischung aus Gelatine, Glycerin, Zinkweiß und Wasser bestrichen und mit einer Alaunlösung oder Formaldehyd fixiert wurde. In einem geringen Umfang wurden derartige Papiere als Umdruck- und Lithografie-Platten verwendet.
Die Produktion von modernem Steinpapier, auf Polyethylen-Basis, begann in den späten 1990ern und wurde in über 40 Ländern patentiert. Entwickelt wurde es von der Lung Meng Tech Co. in Taiwan und wird unter Bezeichnungen wie Parax Paper, Terraskin, ViaStone, Kampier, EmanaGreen und RockStock vertrieben.
Aufgrund seiner Eigenschaften wird Steinpapier für die Herstellung von wasserresistenten Land- und Spezialkarten, Notizbüchern, Werbebannern und Plakaten verwendet. Aufgrund der Reißfestigkeit eignet es sich für stabile Verpackungen, Tragetaschen und Müllsäcke. Darüber hinaus wird Steinpapier zur Herstellung von mechanisch stark beanspruchten Katalogen, Speisekarten und Handbüchern eingesetzt.